Am Montag, 13.9. traf Matthias Schwinger in Passau den Fraktionsvorsitzenden der Grünen im Deutschen Bundestag. Sie sprachen insbesonders über die Frage, „Wie schaffen wir es in Zeiten des Klimawandels unseren Wald als CO2-Speicher, Erholungsraum und wichtige Ressource zu schützen und langfristig zu erhalten“. Ein wichtiges Thema für den Kandidaten und für unsere Region.

Nach mehreren Dürrejahren in Folge zeigt sich deutlich, dass unsere bestehenden Wälder vielerorts nicht gewappnet sind für die Folgen der Klimakrise. Nur noch ein Fünftel der Bäume in Deutschlands Wäldern ist noch gesund.
Der bereits heute besorgniserregende Waldzustand zeigt die Notwendigkeit eines konsequenten Klimaschutzes auf.
Wird das Pariser Klimaziel einer Begrenzung der Erderhitzung auf deutlich unter zwei Grad, möglichst 1,5 Grad, verfehlt, laufen die Wälder Gefahr, mit der Anpassung an die neuen klimatischen Bedingungen überfordert zu werden.
Eine erfolgreiche Wiederbewaldung von Schadflächen und die flächendeckende Schaffung klimaresilienter Waldökosysteme sind die zentralen Herausforderungen für die Waldbewirtschaftung der kommenden Jahrzehnte. Nur Wälder, die längeren Trockenphasen, Stürmen und krankheitserregenden Organismen besser trotzen, können die vielfältigen Ökosystemleistungen des Waldes auf Dauer sicherstellen.
Rund 1,5 Milliarden Euro haben Bund und Länder zur Unterstützung der Waldbesitzer*innen mobilisiert und sind so dem Ruf der großen Waldbesitzerverbände gefolgt. Aber Scheckbuchpolitik ist keine Antwort auf die ökologischen Ursachen und Zusammenhänge der Waldkrise. Die Fördergelder setzen bislang kaum wirksame Anreize für Klimaresilienz, Naturnähe oder mehr Biodiversität.
Die Herausforderungen der Klimakrise erfordern sowohl eine Anpassung als auch eine Neudefinition und Präzisierung der gesetzlichen Grundsätze für die Waldbewirtschaftung. Ziel muss es sein, Stressfaktoren jenseits der Klimakrise zu minimieren und vor allem die Wälder so zu bewirtschaften, dass sie ihre biologische Vielfalt, Produktivität, Verjüngungsfähigkeit und Vitalität erhalten.
Zu diesen Mindeststandards gehört, dass aus dem Wald die Stämme einzeln geerntet werden, anstatt ganze Flächen auf einmal kahl zu schlagen. Wir wollen Wälder mit viel Struktur, mit Bäumen unterschiedlichen Alters und mit angepassten Wildbeständen, sodass möglichst alle Arten von Jungbäumen im Wesentlichen ohne Schutzmaßnahmen vor Verbiss nachwachsen können. Der zulässige Holzeinschlag soll sich nicht allein am Vorratszuwachs, sondern gleichrangig am langfristigen Erhalt der Ökosystemstabilität orientieren.